Die zweite Ratcon in Langen liegt hinter mir. Zeit, einen kleinen Blick zurück zu werfen.
Wie immer das Wichtigste zuerst:
Kaffeeflatrate
Auch 2025 gab es wieder eine Kaffeeflatrate. Der Preis dafür wurde auf 25 € erhöht. Ohne Flatrate kostet ein Kaffee in der Stadthalle 3,50 €. Als Kaffeevieltrinker*in kann sich das also lohnen. Mein Kaffeekonsum ist aber geschrumpft, genau wie der verfügbare Platz im Tassenregal. Daher sparte ich mir die Flatrate und brachte mir einen Kaffee vom Bäcker mit. Der war günstiger, und schmeckte vergleichbar mittelmäßig.
Auch die Eintrittspreise sind dieses Jahr gewachsen: 25 € kostete das Wochenendticket. Letztes Jahr waren es noch 20 €.
Das ist mir der Spaß auf jeden Fall noch wert.
Vor der Ratcon: Viel Lärm um nichts
Ach, was war das für ein Drama. Und ich hab mich hinreißen lassen, mitzumachen.
Als die Spielrundenanmeldung los ging, gab es 50 Spielrunden, in die man sich eintragen konnte. Das ist viel zu wenig, um den Bedarf zu decken. Und das wurde nicht besser dadurch, dass mehr als zehn von ihnen direkt schon voll waren, weil die Spielleitungen die Plätze in ihren Runden reserviert hatten für Bekannte.
Das ist auf wenig Verständnis gestoßen. Wie kann das sein, dass die ihre eigenen Runden mitbringen?, fragten sich viele.
Ich persönlich finde das kein Problem. Ich glaube nicht, dass das private Spielrunden sind, die endlich mal nicht in der Küche Zuhause, sondern im Umfeld einer Con ihre Kampagne weiterspielen wollen. So geil ist das Spielen auf Cons dann nämlich doch nicht.
Das werden Leute sein, die sich 1-2 mal im Jahr auf Cons treffen und sich schon das ganze Jahr über drauf freuen, wieder miteinander die Würfel rollen zu lassen. Oder es sind Runden, die beim letzten Mal nicht fertig wurden.
Ich sehe nicht, dass 100% aller Runden immer offen sein müssen, und dass ich als SL nicht entscheiden darf, eine Runde nur für meine Con-Bekanntschaften anzubieten.
Was ich aber sehe, ist, dass es frustriert, wenn man ins Gesicht gedrückt bekommt, dass andere Spaß haben werden, und man selbst ausgeschlossen ist. Statt den anderen zu gönnen, weckt das das innere Mimimi.
Was ich noch viel mehr sehe, ist, dass es für viele problematisch ist, bis wenige Tage vor der Con nicht zu wissen, ob man noch irgendwo Platz findet.
Denn so war es – und ich wusste das eigentlich auch schon vom letzten Jahr. Da hatte ich mir das sogar ausdrücklich notiert. Ich zitiere:
Ich schreibe das hier vor allem, um mich selbst nächstes Jahr dran zu erinnern: Bleib ruhig, keine Panik, das ist alles ganz normal. Es lohnt sich nicht, Stress zu bekommen, nur weil du zwei Wochen vor Con-Beginn nicht vollständig verplant bist mit tollen Runden. Der Großteil der Runden wird erst wenige Tage vorher eingereicht.
Am Montag vor der Con war ich nicht nur „nicht vollständig verplant“. Es sah auch alles irgendwie mau aus: Etwa 80 Runden waren angemeldet, und freie Plätze gab es in exakt keiner davon.
Das habe ich noch auf keiner Con erlebt: Es waren wirklich komplett alle Runden zu 100% voll.
Aber selbst wenn es mehr freie Plätze gegeben hätte, wäre ich damit nicht glücklich geworden. Denn von den angemeldeten Runden interessierte mich kaum welche. Die Ratcon ist nunmal die Ulisses Haus-Con, daher bestand der Großteil der Runden aus Ulisses-Spielen. Und das sind nunmal alles Trad-Games. Gerade für Oneshots und Cons ist das aber nicht meine bevorzugte Spielart.
Also habe ich mich doch dazu hinreißen lassen, mir Sorgen zu machen.
Und das war völlig unnötig.
Am Mittwoch vor der Con wurde der Großteil der Runden freigegeben. Und da war lauter interessantes Zeug dabei.
161 Spielrunden gab es insgesamt auf der Ratcon. Und jede Menge freie Plätze. Noch am Samstag, während die Veranstaltung schon lief, wäre ich spontan in drei der Spielrunden gekommen, die mich interessierten. Da war ich aber schon versorgt.
Also, was lerne ich daraus?
Mach dir keinen Stress. Mittwoch vor der Con gibts die geilsten Spielrunden. Und du hast gute Chancen, einen Platz zu finden, selbst wenn du erst während der Con nachschaust.
Panels, Workshops, Lesungen, Shopping und Networking
Ich gehe auf Rollenspiel-Cons, um das gesamte verdammte Wochenende lang von Früh bis Spät nur Rollo zu zocken. Naja, und um die coolen Leute wiederzutreffen, die ich auf vergangenen Cons kennengelernt habe. Natürlich auch, um neue coole Leute kennenzulernen. Aber hauptsächlich erstmal, um rund um die Uhr zu zocken.
Daher gehen die ganzen anderen Events komplett an mir vorbei. Keine Ahnung, was sich da so abspielt. Ich hab was von Mausritter-DSA gehört?
Wenn dich heiße News von der Ratcon interessieren, gebe ich gerne an die Kolleg*innen weiter.
- Die SchelmSchau berichtet auf Youtube ausführlich von der Ratcon 2025,
- der Blog Epic Adventures fasst die Highlights schriftlich zusammen,
- garantiert berichtet auch Gernot vom Hinter dem Schwarzen Auge Podcast in Kürze.
Apropos Gernot… den habe ich endlich mal getroffen auf der Ratcon. Wir kennen uns aus Studientagen, als wir beide in der selben Stadt wohnten und nebenher die DSA-Browser-Games testeten. Wir gehen beide seit Jahren auf die Ratcon. Und dieses Jahr haben wir uns zum ersten Mal in Person getroffen und die Hände geschüttelt. Tja, manches dauert halt so seine Zeit.
Gibt es Nerds nur ab Größe M? – Teil III
Ja, du liest richtig: Mein T-Shirt-Drama geht in eine neue Runde.
Vor drei Jahren fing alles an. Auf der Ratcon 2022 gab es als Belohnung für Spielleitende ein schönes Ratcon-Shirt. Allerdings nur in den Größen M-XXL. Da ich selbst eher XS-S trage, fragte ich mich, ob bei Ulisses wirklich nur Riesen arbeiten.
Inzwischen habe ich mehrere Ratcon-Shirts. Alle nicht in meiner Größe.
Und dann, bevor diese Geschichte ein Happy End finden konnte, hörte Ulisses auf, T-Shirts als Dankeschön rauszugeben.
Bis zur Ratcon 2025.
- Fürs einmalige Leiten gabs ein Poster. (Das ist eine unglückliche Wahl. Ich hätte das nicht unfallfrei im ICE transportieren können, da es nicht in meine Taschen passte. Habs daher verschenkt.)
- Für die zweite Spielrunde gabs ein T-Shirt.
Und rate mal. Rate mal, wie groß man sein muss, um hier reinzukommen.
Inzwischen bin ich darüber nicht mehr irritiert. Im Gegenteil. Ich seh das als persönlichen Gefallen von Ulisses, damit ich meine T-Shirt-Saga weiterspinnen kann.
Angeblich fallen die Shirts übrigens alle eine Größe kleiner aus. Das heißt, ich könnte reinpassen. Leider weiß ich das noch nicht, denn M war schon vergriffen. Ich durfte aber meine Adresse hinterlassen, und bekomme das Shirt hoffentlich bald zugeschickt.
An dieser Stelle also schonmal 10/10 für die Ratcon.
Meine Spielrunden
H.O.N.K: One Honk Two Furious
Freitag Abend ging für mich los mit einem Rollenspiel, in dem man Gänse spielt, die auf Ärger aus sind.
Du kannst mir glauben: H.O.N.K ist die eine Runde, in die ich von Anfang an unbedingt rein wollte.
Aufmerksame Leser*innen meines Blogs fragen sich jetzt bestimmt: Moment mal! Hast du davon nicht schonmal erzählt?
Nein. In Kein Entenjahr für Florian erzählte ich dir zwar auch von einem Rollenspiel, in dem man Gänse spielt, die auf Ärger aus sind. Aber das war Foul Play.
Wo ist der Unterschied zwischen den beiden, fragst du dich, und das frage ich mich auch. Wofür brauche ich H.O.N.K, wenn ich Foul Play habe, und umgekehrt.
Ich glaube, die richtige Antwort darauf ist, die Frage zurückzuweisen. Mehr Rollenspiele mit Anarcho-Gänsen = mehr Gut. Ende.
Die Spielrunde jedenfalls war ein ausgezeichneter Einstieg in die Ratcon. Wir sorgten für jede Menge Chaos bei dem Versuch, zu verhindern, dass unser Teich einem Coffee-Shop weichen muss. Zwischendrin aßen wir viel Weißbrot. Denn Unruhestiften macht hungrig.
Der einzige Wehrmutstropfen am Freitag-Abend: Es war wieder VIEL ZU LAUT UND WIR MUSSTEN UNS DURCHGEHEND ANSCHREIEN.
Darüber meckerte ich schon letztes Jahr. 2024 war es sogar so schlimm, dass ich sagte: Wenn das nicht besser wird, komm ich nicht mehr!!11einself!
Und hey: Es ist besser geworden. Ulisses hat tatsächlich so ne Raumtrenner aufgestellt, die ein wenig Schall schluckten. Das hat einen Unterschied gemacht. Der war nur leider nicht so groß, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Es gab auch nicht zwischen allen Spieltischen solche Raumtrenner. Und leider haben uns die letzten Jahre nicht solidarischer gemacht. Daher gab es einige Tische, die sich gleich mehrere der Trennwände schnappten, und diese so ausrichteten, dass der eigene Spieltisch gut versorgt war, während dadurch andere komplett leer ausgegangen sind. Diese Art von Egoismus macht mich einfach nur traurig. Leute, ihr spielt die großen Held*innen in euren DSA-Kampagnen, aber schafft es im echten Leben nicht mal für 4 Stunden, den Kopf aus dem Arsch zu ziehen. Was ist da los? Ist das wirklich, wie ihr sein wollt?
Brindlewood Bay: Date mit dem Tod
Morgens einen Kaffee und eine „Seele Mediterran“ vom Bauder geschnappt (muss ich mir für 2026 merken; die sind verteufelt lecker), und ab in die Neue Stadthalle. Mein Con-Samstag ging los mit einer gemütlichen Runde Brindlewood Bay. Ich leitete Date mit dem Tod.
Das dürfte jetzt so ungefähr das fünfte Mal gewesen, dass ich diesen Fall leitete. Und wieder verlief alles ganz anders. Diesmal war es nötig, eine neue Location zu improvisieren: Die Wohnung von Popcorn-Fresser Mike. Er lebt auf einem Hausboot. Alles ist klebrig, und er bietet seinen Gästen Popcorn an. Süß, salzig, oder beides. Oder, wenn man sein Vertrauen gewinnt, dann mit Nacho-Käsesoße drüber.
Meine Spieler*innen hatten grandiose Ideen, spielten ihre alten Damen liebevoll, und bestätigten mir mal wieder, dass es für einen Con-Vormittag nix Besseres gibt als Brindlewood.
Wir saßen draußen. Dazu hatte ich gemischte Gefühle.
Einerseits toll, denn:
- Großartiges Wetter.
- Auch die Lautstärke war Draußen kein Problem.
Aber:
- Wir saßen auf Bierbänken ohne Rückenlehnen. Vier Stunden gingen, aber ich hätte da keine Minute länger sitzen können.
Dann entdeckte ich, dass es im Stockwerk über mir auch einen überdachten Außenbereich gab. Dort standen richtige Stühle, die sogar bequem aussahen. Da könnte ich den ganzen Tag spielen, das sah wirklich gut aus.
Goblin Errands: 3 Neue
Klein-Klein Grosnas ist zurück!
Das ist mein Goblin. Er trägt die Ehrentitel Leckholz und Schnupfenbringer. Neuerdings heißt er auch der Schwänzelnde.
Auf der Ratcon 2024 spielten wir die erste Runde. Auf der Dreieichcon die zweite. Und an diesem Samstag Nachmittag gings auf ein neues Abenteuer.
Leider spielten wir wieder drinnen. Glücklicherweise erwischten wir einen Raum, der nicht ganz so laut war.
Da wir drei neue Spieler*innen dabei hatten, versetzten wir unsere Goblins an einen neuen Ort: Ein Piratenschiff. Die Goblins hausten in der Bilge.
Der Kapitänsgoblin litt unter Verstopfung, und wir mussten in den nächsten Hafen reisen, um ihm ein abführendes Bier zu besorgen.
Die Menge an Chaos, die wir anrichteten, überstieg jede Runde Foul Play, H.O.N.K oder Fiasko, die ich je spielte.
Klein-Klein Grosnas wurde von einer Meerjungfrau verzaubert und verwandelte sich für einen Tag in einen Meerjunggoblin. Daher sein neuer Titel.
Die Verwandlung war eine Strafe, und sollte ihn lehren, nicht ständig das Meer zu verschmutzen. Ich werde jetzt nicht alles nacherzählen. Nur so viel:
Klein-Klein Grosnas hat jetzt Hausverbot im Meer.
Goblin Errands hat sich ganz schnell zu einem meiner Lieblingsrollenspiele entwickelt. Klar, das hat was mit dem grandiosen Spielleiter zu tun, und mit meinen Mit-Goblins, die jedes Mal ein Feuerwerk an Kreativität zünden, sodass mir vor Staunen oft die Spucke weg bleibt. Aber auch ohne diesen Jackpot an günstigen Umständen hat das Spiel einiges unter der Haube. Ich würde sagen: Goblin Errands ist was für dich, wenn… naja, wenn du gerne Spaß hast.
Dukk Börg: Die Minen der manischen Maulwurfmenschen
In der Woche vor der Ratcon las ich mal wieder durch die sehr gute Anthologie Dissident Whispers. Wie so oft blieb ich an der schönen isometrischen Karte von Maze of the Manic Molemen hängen, einem system-agnostischen Onepager von Skullfungus.
Plötzlich machte es „Klick“, und ich wusste: Dieser Dungeon funktioniert hervorragend für Dukk Börg!
Dukk Börg ist: Ducktales trifft Mörk Borg. Oder anders gesagt: Es ist Florian – das Rollenspiel.
Ich leitete dieses Jahr schon eine Mini-Dukk-Börg-Kampagne und kann berichten: Es ist verdammt gut.
Also meldete ich noch eine zweite Spielrunde an.
Auch am Samstag Abend glänzte Dukk Börg wieder. Vor allem, weil meine Spieler wirklich kreative Lösungen für die Herausforderungen fanden. Eine frische Kaffeepfütze als wohlriechende Ablenkung ist einer meiner Stars. Der Einsatz von Butter, um Monster dort hin zu locken, wo die feindlichen Maulwürfe patrouillierten, ist ein anderer. Genau so wünsche ich mir einen Abend mit einem OSR-Spiel.
Besser wurde es nur dadurch, dass die Spieler ab einem Punkt entschieden, genug Schätze gesammelt zu haben, und den Dungeon verließen, bevor sie irgendwen umbringen mussten.
Dukk Börg ist für mich die Antwort auf die Frage: „Was, wenn Mörk Borg, aber man spielt mal keine Murder-Hobos?“
Aber nicht nur Spieler und Spiel glänzten. Nein, auch der Ort: Wir spielten auf der Terrasse, auf die ich schon den ganzen Tag ein Auge geworfen hatte.
Toll, nicht?
Nein, leider nicht. Wir spielten nämlich Abends, und da draußen gab es keine Beleuchtung. Anfang September wird es doch schon früh dunkel. Um 20 Uhr nämlich.
Meine Runde lief von 20 Uhr bis 23:30 Uhr.
Tja.
Wir rutschten den Spieltisch an das Fenster des angrenzenden Restaurants, aus dem ein wenig Licht fiel. Als dieses um 23 Uhr dicht machte, saßen wir komplett in der Finsternis.
Leider konnte auch die Orga nicht helfen. Hier wünsche ich mir für 2026, um es mit Goethes letzten Worten zu sagen, mehr Licht!
One Last Job
Sonntag. Die Stimme hält. Die Frisur auch. Trotzdem freue ich mich, heute nicht wieder leiten zu müssen.
Wir spielen One Last Job. Ein Erzählrollenspiel, in dem man den letzten Heist einer Gang ausgebrannter Ganoven spielt. Das letzte krumme Ding, das sie drehten, ging schrecklich schief. Danach trennten sich ihre Wege. Aber jetzt müssen sie ein allerletztes Mal wieder zusammenkommen, alte Animositäten aus dem Weg räumen, und allen beweisen, dass sie es immer noch drauf haben.
Als Setting wählten wir: Böse Märchenfiguren.
In One Last Job erstellt man den Charakter nicht selbst, sondern die anderen Spieler*innen tun dies für dich. So spielte ich die Böse Stiefmutter. Das hätte ich mir besser gar nicht aussuchen können.
Wenn ich mir für Sonntag etwas hätte aussuchen dürfen, dann, wieder auf der Terrasse zu spielen, aber diesmal nicht im Dunkeln.
Und schau an, Fortuna (und die Con-Orga) war mir hold: Wir spielten auf der Terrasse.
Hier lernte ich, dass sie tagsüber ihre eigenen Probleme hat. Die Sonnensegel, die uns vor der prallen Hitze schützen sollten, wurden erst sehr spät ausgerollt. Und dann machten sie sich immer wieder selbständig und rollten sich wieder ein. So bekam ich gut Farbe, und nur deshalb keinen Sonnenbrand, weil der Spielleiter Sonnencreme dabei hatte, und diese großzügig teilte.
Aber weißt du was? Selbst mit diesen Problemchen bleibt die Terrasse mein Lieblingsort in der Neuen Stadthalle. Draußen zu spielen, und dabei bequem zu sitzen, macht mir große Freude.
Genug zur Umgebung, zurück zum Spiel: Der Drachenwolf, das Rumpelstilzchen, der Faun Pan, und die Böse Stiefmutter, mussten das Schwert des Lichts klauen und zerstören, bevor die Kräfte des guten ein für alle Mal siegten.
Diese Runde hatte alles, was ich an Rollenspiel liebe. Die fantastischen Ideen meiner Mitspieler*innen, auf die ich allein nie gekommen wäre, befeuerten mich, mir selbst verrückten Kram auszudenken, und so hangelten wir uns von Lach-Flash zu dramatischem Plot-Twist und zurück. Wir hatten sogar plotrelevanten Tanz.
Das System selbst ist ganz gut – kein Goblin Errands, aber grundsolide. Aber die Chemie am Spieltisch stimmte einfach. Ich glaube, wir waren die richtigen Leute, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen System, unter dem richtigen Sonnensegel.
10/10 – ich würde jederzeit wieder meine Stieftochter dem Bösen Wolf zum Fraß vorwerfen.
Fazit
Das Wochenende war verdammt gut. Trotz all der Dinge, die nicht gut liefen, und trotz deutlichem Preis-Anstieg, hat sich die Reise für mich komplett gelohnt.
Der Spaß, den es macht, mehrere Tage durchgehend Rollenspiel zu betreiben, ist einer, den ich dir nicht erklären kann. Das musst du selbst erleben, um zu begreifen, wieviel Laune das macht.
Ich hatte dabei das besondere Privileg, dass ich in all meinen Runden Glück mit meinen Mitspieler*innen hatte. Ich liebe es, mit Menschen zu spielen, die spontan kreativ sein können, und die mich mit ihren Ideen umhauen. Und dieses Jahr wurde ich auf der Ratcon andauernd von den Beinen gerissen.
Das führte dann auch zu dem erfreulichen Zustand, mit dem ich die Ratcon 2025 verließ. Auf der Heimfahrt war ich müde und fertig, aber ich war nicht leergebrannt. Anstatt erstmal eine Rollenspiel-Pause zu brauchen, hatte ich nur noch größere Lust auf Rollo!
Genau so soll das sein.
Trotzdem gibts diese Punkte, an denen noch gearbeitet werden sollte:
- Lautstärke
- Licht im Außenbereich
- Programmheft
1) Ich freue mich sehr, dass in Sachen Lautstärke was passiert ist. Die Kritik vom letzten Jahr wurde nicht ignoriert. Aber in einigen Räumen ist es leider immer noch nur schwer erträglich.
2) Den Außenbereich liebe ich über alles – vor allem die Terrasse oben. Ihr könnt mich gerne Freitag Abend da absetzen und Sonntag Nachmittag wieder abholen, und ich bleibe die ganze Zeit da. Nur sorgt bitte dafür, dass ich Abends was sehen kann. Und wenn nicht – wenn das nicht möglich ist – dann ist das ja auch kein Weltuntergang. Aber sagt doch rechtzeitig vorher bescheid. Dann bringe ich eine Tischlampe mit.
3) Das ist nur eine kleine Beschwerde. Aber es gab dieses Jahr kein Programmheft, sondern nur so einen kleinen Flyer. Das Programmheft gab es dieses Jahr nur als PDF. Und das ist mir eben erst aufgefallen, als ich für das Beitragsbild meinen Eintrittsumhänger fotografiert habe. Hupps.
Ich weiß nicht genau, warum, aber ich mag Programmhefte auf Cons wirklich gerne. Selbst wenn da nur heiße Luft drin steht, irgendwie gehört das für mich dazu. Tja, und ich hab das wohl verpasst. Ich lass das mal hier stehen – vielleicht lese ich nächstes Jahr nochmal drüber und mache den selben Fehler nicht zweimal.
Das sind meine Haupt-Kritikpunkte. Und einer hat sich von selbst aufgelöst. Die anderen beiden sind auch nicht unlösbar, finde ich.
In die Organisation einer Con fließt enorm viel ehrenamtliche Arbeit. Dafür möcht ich mich bedanken. Auch bei Ulisses, die mir immer wieder Futter geben, mich über irgendwas beschweren zu können. Besonderen Dank für ein weiteres Kapitel in meiner T-Shirt-Kampagne.
Weiterlesen
Du möchtest in anderen Con-Berichte schmökern?
Voilà:
– Sonnencon 2025
– Dreieichcon 2024
– Bircon 2024
– Ratcon 2024
Du möchtest mehr über die Ratcon 2025 lesen?
– Dann empfehle ich den Blogartikel bei SteamTinkerer.
Schöner Bericht, danke. Irgendwann nehme ich den Weg vielleicht auch mal auf mich 🙂
Ja, mach das mal! Würde mich freuen, mal mit dir am Spieltisch zu sitzen.
Gab es für die Kaffeeflatrate wenigsten eine Tasse ? 25 eur ist ganz schön happig
Jo, wenn du für die Kaffee-Flatrate bezahlt hast, hast du auch eine Tasse bekommen. 🙂